Monthly Archives: April 2021

Interview mit unserem Teammanager und M1-Spieler Michael Kling

Hallo Handballfans, leider ist immer noch kein Licht am Ende des Corona-Tunnels in Sicht. Zermürbend ist die Pandemiebedingte Pause mittlerweile. Wir alle wollen wiederin die Halle und hoffen zumindest, dass es eine Saison 2021/2022 geben kann. Wir haben mit unserem Teammanager der Männermannschaften Michael Kling über die Corona Krise und den aktuellen Stand bei den Männern gesprochen.
Hallo Michi, schwierige Zeiten im Moment. Vorab die Frage, wie geht es Dir?
Hallo Jochen, danke der Nachfrage. Ich würde mal sagen, den Umständen entsprechend. Ich bin gesund, das ist weiterhin das wichtigste Gut.
Mittlerweile sind wir seit über einem Jahr in der Pandemie mit den bekannten Einschränkungen. Wie ist die SHB bisher Deiner Einschätzung nach durch diese Corona-Krise gekommen? Wie ist die Stimmung im Verein?
Wir standen in dieser Zeit der Ungewissheit ja nicht nur vor der Pandemie-Bekämpfung und der Erstellung von Hygiene-Konzepten. Gerade in der Führungsriege standen etliche Veränderungen im vergangen Jahr an. Ich glaube wir haben die an uns gestellten Aufgaben ganz gut gemeistert, müssen aber weiter dran bleiben.Aktuell spüre ich wieder so etwas wie Aufbruchsstimmung innerhalb der SHB. Wie schon angesprochen, wurden viele Ämter neu besetzt und auch der Zusammenhalt hat keines Wegs unter der Pandemie gelitten. Ich erinnere hier nur an unsere erste Vereinsinterne Lauf-Challenge. Die Verantwortlichen und Teams sind weiter in regem Kontakt, dass zeigt die SHB lebt trotz Pandemie.
Du bist seit letztem Jahr als Teammanager für die Männermannschaften zuständig. Mitder Rückholaktion von Martin Mäck hast Du ja schon ein tolles Erfolgserlebnis für Dich und den Verein verbuchen können. Kannst Du uns sagen wie es sonst personell bei der 1.Mannschaft aussieht?
Die Rückkehr von Martin war von Anfang an ein ganz wesentlicher Bestandteil. Und wir sind unglaublich stolz darauf, dass er sich für unseren Weg entschieden hat. Ansonsten werden alle Spieler des Kaders der Saison 2020/2021 auch in der kommenden Saison für die SHB auflaufen. Beim ein oder anderen verändert sich zwar der Aufwand im Trainingsbetrieb, trotzdem bleiben die Jungs im Umfeld der Mannschaft. Erfreulich sicher auch die frühzeitigenZusagen unseres Trainergespanns Popa/Wurelly. Die Pandemie hat uns in den Spielergesprächen ebenfalls vor neue Aufgaben gestellt. Die Gespräche wechselten zwischen persönlichen Treffen, Telefonaten und Videocalls. Generell bin ich immer ein Freund davon solche Gespräche persönlich stattfinden zu lassen, was aber auf Grund der Einschränkungen zur Pandemie-Bekämpfung nicht immer möglich war. Die Jungs waren aber super offen für die neue Herangehensweise und so stand das Grundgerüst der Mannschaft innerhalb von zweieinhalb Wochen. Zum Kader stoßen mit Luca Ruoff und Sebastian Reith zudem zwei Eigengewächse aus der A-Jugend. Außerdem wollen sich zwei ehemalige Spieler wieder ans Team herantasten. Somit sehen wir uns gut gerüstet für die kommende Landesliga-Spielzeit.
Was denkst Du? Was werden die bisherigen Einschränkungen für Auswirkungen auf die Zukunft des Breitensports haben?
Ganz ehrlich, ich befürchte schlimmes! Mir war schon im letzten Sommer bewusst, dass Wir Sportarten hinter dem Fußball ordentlich zu knabbern haben. Hier habe ich noch öfters den Satz in die Runde geworfen „beim Fußball war es ja schon vor der Pandemie so, da hören Zwei auf und Drei fangen wieder an.“ Mittlerweile bin ich aber auch von diesem Satz weggekommen. Auch der Fußball muss sich umsehen, dass nicht ganze Jahrgänge wegbrechen. Wir sehen aktuell wie sich die Kinder und Jugendlichen immer mehr entfernen und es extrem schwierig ist, den Jüngsten in dieser Zeit etwas zu bieten. Das geht über einen gewissen Zeitraum gut, doch der Sport und das Soziale sind das was den Kindern undJugendlichen in Ihrem Alltag helfen kann. Ich hoffe aktuell, nachdem es jetzt belegte Zahlen zum Sport gibt auf eine baldige Wiederaufnahme des Breitensports in Gruppen.
Eine persönliche Einschätzung: Bekommen wir dieses Jahr eine komplette Saison hin? Gibt es Vorschläge Deinerseits wie irgendwann wieder Handball gespielt werden kann?
Wir hoffen es Alle, doch das liegt nicht in unserem Ermessen. Wir können nur unseren Zuspruch zu einer Planung der Saison 2021/2022 geben. Man sieht, dass Konzepte mit wöchentlichen Testungen und Testungen am Spieltag fruchten. Hier erwarte ich vor allem auch, dass sich die Verbände an den Kosten beteiligen.Ich persönlich spreche mich definitiv für eine Saison aus, auch wenn diese womöglich ohne das übliche Drumherum und Zuschauer stattfinden muss. So wäre aber eine Durchführung sicher einfacher umzusetzen. Wir müssen den Spielerinnen und Spielern ermöglichen endlich wieder Ihrem Sport nachzugehen.
Wie sehen Deine persönlich gesteckten Ziele als Spieler und Teammanager für die nächsten 2 Jahre aus, wenn wir wieder zur Normalität zurückkehren können?
Ich glaube da gibt es außer im Bereich der Kaderplanung keine großen Unterschiede. Wir haben bei der SHB aus der Erfahrung heraus gesehen, dass eine langfristige Planung Sinn macht. So sind wir aktuell hinter den Kulissen auch wieder dabei einen Plan über mehrere Jahr zu entwickeln. Die Mannschaft besitzt eine gesunde Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern, welche wir auch in den kommenden Jahren gerne so beibehalten würden. Ziel sollte es sein, nach der Eingewöhnung mit unserem Kader im vorderen Tabellendrittel der Landesliga mitzuspielen. Mittelfristig wollen wir im Männerbereich in die Verbandsliga auch unsere zweite Mannschaft soll sich nach und nach weiterentwickeln und jungen Spielern ein Sprungbrett bieten. Unsere Jugend ist unsere Zukunft! Das Leben wir beider SHB seit Jahren und das soll auch in der Zukunftsausrichtung wieder eine essentielle Rolle spielen.
Vor ein paar Wochen wurde bekannt, dass Du die A-Jugend Deines ehemaligen Vereins Blaustein trainieren wirst. Ich weiß ja dass Du ein Stück Handballverrückt bist aber meinst Du dass Du die Doppelbelastung mit Trainer und Spieler in zwei verschiedenen Vereinen hinbekommst?
Ich kann mir denken, dass einige aus dem Lager der SHB mit Skepsis auf meine Entscheidung schauen. Dennoch habe ich diese Entscheidung nicht aus Sympathie oder ausdem Bauch heraus getroffen. Wer mich kennt weiß, dass für mich so eine Entscheidung zu 100% passen muss und das ist in dieser Konstellation absolut gegeben. Ich dachte selbst nicht, dass eine passende Anfrage in Zeiten der Pandemie auf mich zukommt, dennoch glaube ich, dass es zum jetzigen Zeitpunkt ein richtiger Schritt für mich persönlich ist. Ich freue mich unheimlich auf meine vielseitigen Aufgaben in der kommenden Spielzeit und bin davon überzeugt, dass es händelbar ist.
Zum Abschluss: Was sind Deine Wünsche für dieses Jahr?
Wünsche hat man ja immer bekanntlich viele. Ich hoffe einfach darauf, dass wir Stück für Stück in eine Art Normalität zurückkehren können. Wir möchten sportlich und sozial zur Bekämpfung der Pandemie beitragen. Doch der wichtigste Wunsch ist, dass wir alle gesund bleiben und endlich wieder unserem geliebten Handballsport nachkommen können.
Das hoffen wir alle: Vielen Dank Michi
Das Interview führte Jochen Gerstlauer
Bild: Christian Thumm