Landesliga Männer

SHB – TG Biberach 30:30

Es sollte der Befreiungsschlag nach der deutlichen Niederlage zuletzt gegen Gerhausen für die Landesliga-Handballer der SHB werden. In der Anfangsphase spielte die Mannschaft des Trainerduos Sebastian Schmid und Michael Kling auch aus einem Guss. Am Ende musste man beim 30:30 mit dem Punkt dann sogar noch zufrieden sein.

Es waren die perfektesten ersten 13 Minuten dieser bisherigen Landesliga-Saison. Furios war das, was die Blau/Weißen in der heimischen Bibrishalle gegen die TG Biberach auf das Parkett zauberten. Eine starke Abwehr um einen gut haltenden Alex Kovalchuk und mit Youngster Philipp Lindenmaier sowie Rückkehrer Daniel Ruoff auf den Außenpositionen, die nach Belieben trafen, brachten eine fast schon vorentscheidende 12:2-Führung. Eigentlich eine stabile Sicherheit für den weiteren Verlauf – sollte man meinen.

Was dann geschah, machte nicht nur die Zuschauer, sondern auch das Trainerteam fassungslos. „Dann verlassen wir die Linie, und dazu kommen noch konditionelle Probleme nach dem hohen Tempo“, so Trainer Schmid nach dem Spiel. Tatsächlich passierte dies nicht zum ersten Mal in dieser Saison. Zwar musste der zuletzt formstarke Spielmacher Lars Braun, der von Beginn an in enge Deckung genommen wurde, nach 15 Minuten verletzt raus und wurde nicht mehr eingesetzt, aber das darf laut Schmid keine Entschuldigung sein.

Biberach war am Boden, doch die SHB half dem angeschlagenen Boxer durch ihr zaghaftes Spiel wieder auf die Beine. So könnte man den weiteren Spielverlauf treffend beschreiben. Der 10-Tore-Vorsprung schmolz bis zur Pause auf 15:12 zusammen.

Die Halbzeitansprache von Schmid war laut und schonungslos, um die Mannschaft wachzurütteln. Tatsächlich hielt man den Vorsprung bis zur 47. Minute aufrecht und war beim 24:21 weiterhin auf der Siegerstraße. Doch die Gäste bäumten sich nun auf und nutzten ihre Vorteile im Rückraum. Besonders der ehemalige rumänische Nationalspieler und Champions-League-Teilnehmer Costel Manea stellte die SHB-Abwehr vor erhebliche Probleme. Beim 26:28, knapp fünf Minuten vor Schluss, waren die Gäste plötzlich in der Pole Position, und das richtungsweisende Spiel drohte verloren zu gehen.

Das Spiel ging nun hin und her, und vor allem Benedikt Schmid auf Linksaußen war es zu verdanken, dass die Heimmannschaft im Spiel blieb. Beim 29:30 hatte die SHB dann Glück, dass die Schiedsrichter auf Strafwurf und nicht auf Stürmerfoul entschieden. Adrian Akermann zeigte Nerven aus Stahl und sicherte seiner Mannschaft mit einem Lupfer von der Strafwurflinie zumindest einen Punkt.

Für Trainer Sebastian Schmid war es dennoch ein verlorener Punkt nach einer dominanten Anfangsphase: „Wir schaffen den perfekten Start, lassen uns auch durch die Manndeckung an Lars Braun nicht aus der Ruhe bringen – und dann kommen wir wieder in eine Phase, wo wir zu viel nachdenken und die Hosen voll haben“, so ein verärgerter SHB-Trainer. „Der Kopf schaltet dann ab, einfache Abläufe klappen nicht mehr, und daraus resultiert dann das kollektive Versagen“. Abschließend merkte Schmid sarkastisch an: „Eigentlich ist jetzt kein Handballtrainer gefragt, sondern eher ein Psychologe“.


Es spielten:

Gehringer und Kovalchuk im Tor; Buntz, Ruoff (8), T. Kraft (5), L. Ruoff (4), Braun (1), Baur, R. Kraft, Mailänder (1), Lindenmaier (5), Akermann (1/1), Schmid (2), Hauser (3/2)

Zeitstrafen:

SHB: 2 (Ruoff, Akermann) – TG Biberach: 8

Strafwürfe:

SHB: 6 (3 verwandelt) – TG Biberach: 2 (beide verwandelt)

Zuschauer:

170

Schiedsrichter:

Tobias Fischer und Thilo Hotz (TSG Schnaitheim)