Einen vollauf zufriedenen Trainer der SHB-Damen zu sehen, ist schier unmöglich, aber Philipp Gyaja war angesichts des Auftaktsieges gegen gute Gäste aus Mössingen annähernd vollauf zufrieden. Der 25:24-Erfolg dürfte den SHB-Damen gehörigen Rückenwind für die weiteren Aufgaben geben.
Endlich durften auch die Verbandsligahandballerinnen der SHB ran. Nach einer schier endlosen Warterei war es endlich soweit, und man durfte den zahlreichen Zuschauern in der Bibrishalle endlich zeigen, was in der langen Vorbereitung trainiert wurde. Philipp Gyaja, der an der Seitenlinie künftig von Mathias Kicherer, der zuletzt die Vöhringer Damen trainierte, unterstützt wird, konnte personell bis auf Neuzugang Laura Lier, die wegen eines Kreuzbandrisses noch sehr lange fehlen wird, annähernd aus dem Vollen schöpfen. Man merkte der SHB-Sieben die Nervosität im ersten Spiel der Saison anfangs deutlich an. „Man merkte schon, dass meine Mannschaft heute nervös war und viele technische Fehler dabei waren, aber im weiteren Spielrhythmus werden wir uns sicher noch verbessern”, war sich Gyaja nach dem Spiel sehr sicher. Seine Mannschaft tat sich gerade in der ersten Halbzeit mit der kompakten Deckung der Gäste noch relativ schwer. Zudem waren noch zu viele Löcher in der Deckung zu verzeichnen, aber Torhüterin und Geburtstagskind Marielle Serwe-Hug hatte einen perfekten Sahnetag erwischt und glänzte mit tollen Paraden.
Vorne wurde es jetzt auch besser, und Spielmacherin Carmen Siller war gewohnt als Ballverteilerin und Torschützin erfolgreich. So entwickelte sich ein sehr ausgeglichenes Spiel, bei dem der Gast zunächst die Nase immer ein Stück weit vorne hatte. Zur Pause stand es 11:12, was noch gehörig Spannung für die zweiten 30 Minuten versprach.
Ein Krimi in der zweiten Halbzeit
Der offene Schlagabtausch ging dann in der zweiten Hälfte zunächst weiter. Dank einer weiterhin grandios haltenden Serwe-Hug drehte sich der Spieß nach knapp 10 Minuten in der zweiten Hälfte, denn vorne wurde jetzt sehr konzentriert agiert. Tolle Staffetten und drei Treffer nacheinander von Carmen Siller bescherten den Blau-Weißen eine 19:16-Führung. Mössingen, die in ihren bisherigen zwei Spielen noch ungeschlagen unter den Buigen reisten, gaben aber nicht auf. Eine Minute vor dem Ende war der Vorsprung auf einen Treffer geschmolzen und die Gäste waren im Angriff. Die SHB-Abwehr eroberte jedoch den Ball und konnte die letzten Sekunden vollends herunterspielen und unter großem Jubel den hart erkämpften Sieg feiern. Die beste SHB-Spielerin an diesem Abend, Marielle Serwe-Hug, bekam von ihrer Mannschaft und den Zuschauern noch ein Geburtstagsständchen, und so wurde bis tief in die Nacht gefeiert.
Trainer Philipp Gyaja war mit dem Ergebnis zufrieden, sah aber insgesamt noch deutlich Luft nach oben. „Gut war heute, dass wir gewonnen haben, und gut war auch die kämpferische Einstellung meiner Mannschaft”, startete Gyaja mit seiner Analyse. „Aber man hat auch gesehen, dass das Zusammenspiel noch etwas fehlt und wir die technischen Fehler noch abstellen müssen”, so Gyaja weiter, der aber doch noch eine Spielerin besonders erwähnen wollte. „Marielle hat heute eine tolle Leistung an ihrem Geburtstag gezeigt”, sagte Gyaja abschließend über seine Torhüterin.
Es spielten:
- Serwe-Hug und Thierer im Tor
- Barth (3), Fleischer (1), Sahin, Schweda (1), Renner (2), Braun, Brachert (2), Krempien (4), Gerstmayr (2), Feth (1), Lindenmaier (1), Siller (8/2)
Statistik:
- Zeitstrafen: SHB: 4 (Krempien 2, Sahin, Schweda), Spvgg Mössingen: 4
- Strafwürfe: SHB: 3 (2 verwandelt), Mössingen: 4 (3 verwandelt)
- Zuschauer: 280
- Schiedsrichter: Kunke und Willekens aus Stuttgart