Frauen Verbandsliga
SHB – VFL Pfullingen 26:39
Die Chance für die Verbandsligahandballerinnen der SHB, sich als Tabellenführer etwas in der Tabelle abzusetzen, war groß. Nach der deutlichen 26:39-Niederlage beim Spitzenteam des VFL Pfullingen ist im SHB-Lager jedoch Ernüchterung eingekehrt, und sowohl die Mannschaft als auch Trainer Philipp Gyaja waren nach dem Spiel mehr als bedient.
Kurios, was in der Verbandsliga der Damen im Moment abläuft: Gleichauf marschieren fünf Mannschaften, darunter auch die SHB, vorneweg. Danach klafft in der Tabelle eine riesige Lücke. Noch kristallisiert sich kein Favorit auf die Meisterschaft heraus. Auch das Wochenende davor hatten die ambitionierten Teams aus Pfullingen und Bargau/Bettringen ihre Spiele verloren. Damit rutschte die spielfreie SHB vorübergehend auf den ersten Tabellenplatz, der eigentlich auch hätte verteidigt werden sollen.
Die Vorzeichen vor dem mit Spannung erwarteten Spitzenspiel waren jedoch nicht sonderlich gut. Schon im Hinspiel zu Hause hatte man mit 24:29 deutlich das Nachsehen, und dieses Mal musste Trainer Philipp Gyaja auch noch auf seine Spielmacherin Carmen Siller aus privaten Gründen verzichten. Zudem fielen auch Franziska Braun und Torhüterin Sophia Epple aus.
Die SHB-Damen fanden zu Beginn sehr gut ins Spiel und stellten beim 4:2 klar, dass sie die Tabellenführung unbedingt verteidigen wollten. Danach brachen die Blau/Weißen jedoch aus unerklärlichen Gründen komplett ein. Die Gastgeberinnen starteten einen fulminanten Lauf zum 12:6, und SHB-Coach Gyaja nahm sichtlich bedient die Auszeit nach knapp 16 Minuten. „Was wir teilweise gespielt haben, war eklatant schwach und nicht verbandsligatauglich”, sagte Gyaja nach dem Spiel. Tatsächlich wurde es nach der Auszeit auch nicht besser. Nach der wohl schwächsten Halbzeit unter Trainer Gyaja ging man mit einem 8:18-Rückstand bereits aussichtslos in die Pause.
Keine Verbesserung, kein Aufbäumen dann in der zweiten Halbzeit. Man spielte jetzt zwar besser mit, aber Pfullingen verwaltete das Spiel, und die Gäste konnten nicht mehr zwingend zulegen. Zu groß war der Rückstand gegen das wohl stärkste Team in der Liga. „Keine Spielerin hatte heute Normalform erreicht, und so gewinnst du natürlich hier auch nicht”, so Gyaja nach dem Spiel. Tatsächlich war das Spitzenspiel am Ende eine sehr einseitige Sache zugunsten des neuen Tabellenführers VFL Pfullingen.
Für Philipp Gyaja war die Niederlage eindeutig und schnell analysiert: „Für mich fällt das Fazit heute vernichtend aus. Alles, was wir uns im Training vorgenommen hatten, wurde nicht umgesetzt. Das war heute Standhandball, und deshalb haben wir auch in dieser Höhe verdient verloren”, sagte Gyaja kurz nach dem Spiel, sichtlich angefressen. „Der Frust sitzt heute sehr tief bei mir, weil wir das Spiel regelrecht hergeschenkt haben. Ich will es auch nicht darauf schieben, dass Carmen Siller heute gefehlt hat”, so Gyaja weiter, der abschließend mit erhobenem Finger ergänzte: „Wir müssen jetzt einen Weg für die nächsten Spiele finden, denn mit der heutigen Leistung wirst du ganz schnell vom oberen Drittel ins Niemandsland der Tabelle durchgereicht. Heute war es einfach schwach, enttäuschend und frustrierend”, so Gyaja schonungslos offen.
Es spielten:
Serwe-Hug und Thierer im Tor; Barth (2/1), Fleischer (3), Sahin (2), Schweda (4), Renner (1), Brachert (3), Krempien (3), Feth (4), Lindenmaier (4/1)
Zeitstrafen:
SHB: 2 (Schweda, Krempien)
VFL Pfullingen: 3
Strafwürfe:
SHB: 3 (2 verwandelt)
VFL Pfullingen: 5 (alle verwandelt)
Zuschauer:
100
Schiedsrichter:
Genth aus Gronau und Warstadt aus Murrhardt