Das können sie besser! Im ersten Spiel in der neuen Liga hatte die Mannschaft von Neu-Trainer Sebastian Kieser vieles richtig gemacht, musste sich aber aufgrund zu vieler technischer Fehler am Ende knapp mit 28:29 gegen die HSG Bargau/Bettringen geschlagen geben.

„Uns fehlt noch die Härte in der Oberliga”, lautete das Fazit von Trainer Kieser nach dem Spiel – und tatsächlich war seine Mannschaft in manchen Situationen vielleicht etwas zu zaghaft. Vor knapp 200 Zuschauern in der Herbrechtinger Bibrishalle merkte man den Gastgeberinnen im Duell der beiden Aufsteiger die Nervosität deutlich an. Bei den Gästen rumorte es kurz vor Rundenbeginn, was in einem Trainerwechsel mündete. In der vergangenen Saison musste man gegen den späteren Verbandsliga-Vizemeister eine Heimniederlage hinnehmen, konnte dafür auswärts gewinnen. Ein Spiel auf Augenhöhe sollte es werden – und die Akteurinnen boten den Zuschauern eine spannende Partie.

Das erste Tor in der Oberliga für ihre Farben erzielte SHB-Rechtsaußen Sabrina Krempien. In der Folge konnte die Spielgemeinschaft bis zum 7:7 immer ein Tor vorlegen. Aufgrund vieler technischer Fehler zogen die Gäste kurz auf 11:8 davon. Vor allem die spätere zwölffache Torschützin Anja Schwenk war nur schwer von der SHB-Defensive in den Griff zu bekommen. „Da müssen wir künftig einfach besser verteidigen”, mahnte Kieser. Ein Doppelschlag von Spielmacherin Carmen Siller bescherte schließlich ein torreiches 15:15 zur Pause.

Auch in der zweiten Halbzeit blieb es spannend: Die Führung wechselte stetig zwischen beiden Teams, keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen. SHB-Trainer Kieser konnte munter durchwechseln – ein Vorteil, den die Gäste nicht hatten. Doch die SHB schlug daraus kein Kapital. Im Angriff war man teils zu zaghaft, auch wenn die Trefferquote ordentlich blieb. Fünf Minuten vor dem Ende führten die Hausherrinnen noch mit einem Treffer und durften zumindest auf einen Punkt hoffen. Doch die überragende Anja Schwenk verwandelte ihre letzten beiden Strafwürfe – der zweite äußerst fragwürdig – zum umjubelten Auswärtssieg. Enttäuscht, aber kämpferisch standen die SHB-Damen nach Abpfiff vor den Fans. Aufgrund der gezeigten Leistung wäre mindestens ein Punkt verdient gewesen.

Trainer Sebastian Kieser analysierte danach ruhig: „Das war kein Auftakt nach Maß – ein Unentschieden wäre gerecht gewesen. So war es eine unglückliche Niederlage.” Besonders die vielen Strafwürfe ärgerten ihn: „Neun Strafwürfe gegen uns sind zu viel – wir haben die Kreisläuferin nicht in den Griff bekommen.” Dennoch zieht er Positives: „Wir hatten eine gute Trefferquote im Angriff, aber wir müssen in der Verteidigung zulegen. Kein Beinbruch – wir richten den Blick nach vorne. Wir können mithalten und haben guten Handball gezeigt.”

Es spielten:

Serwe-Hug und Hirsch im Tor; Grupp (2), Fleischer, Sahin, Schweda (2), Braun (1), Lier (n.e.), Brachert (5/2), Krempien (5), Frey (2), Schönefeldt (2), Lindenmaier (4), Siller (5)

  • Zeitstrafen: SHB: 4 (Schweda, Brachert, Frey, Siller) | HSG Bargau/Bettringen: 1
  • Strafwürfe: SHB: 2 (beide verwandelt) | HSG Bargau/Bettringen: 9 (7 verwandelt)
  • Zuschauer: 200
  • Schiedsrichter: Lars Stief und Edmund Krieg