Männer Landesliga
SHB – HC Hohenems 38:35
Geschunden war das Selbstvertrauen zuletzt bei den Landesligahandballern der Spielgemeinschaft Herbrechtingen/Bolheim, und die Mannschaft wurde auch zu Recht vor allem für die letzten beiden Spiele von ihrem Trainer Sebastian Schmid kritisiert. Im Länderspiel gegen den österreichischen Vertreter Hohenems wurde beim 38:35 zumindest wieder ein Sieg eingefahren, der hoffentlich den nötigen Rückenwind für die nächsten Aufgaben gibt.
Im Vorfeld wollten die Vorarlberger das Spiel aufgrund von Verletzungen und Krankheit auf Mitte April verschieben. Da die SHB aber bereits einen großen Fanbus geordert hatte und eine Absage mit entsprechenden Kosten verbunden gewesen wäre, wollte man dem kurzfristigen Wunsch des HC nicht nachkommen. Zudem hatte die SHB um das Trainergespann Schmid/Kling mit Mäck, Jäger, Braun und Mezencev ebenfalls personelle Ausfälle zu verkraften. Verwundert war man dann doch, als beim Aufwärmen 14 Spieler beim Gegner aufliefen. Kurzerhand wurden nämlich auch Spieler reaktiviert, die eigentlich schon aufgehört hatten.
Entsprechend befreit spielten die Gastgeber dann auch auf. „Man hat gesehen, dass der Gegner heute nichts zu verlieren hatte,“ so SHB-Trainer Schmid nach dem Spiel. Tatsächlich war beim 8:13 nach 16 Minuten schon wieder ein gewisser Schlendrian im Spiel der Blau/Weißen zu erkennen. Nach einer genommenen Auszeit ging dann ein Ruck durch die Mannschaft. Das Tempo wurde jetzt erhöht und die Chancen konsequenter genutzt. Bis zur Halbzeit war beim 18:18 der Rückstand glücklicherweise wieder egalisiert.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit rannte man dann wieder einem Rückstand hinterher, ehe beim Gegner langsam die Kräfte schwanden. Nach knapp 40 Minuten konnte der starke Luca Hauser zur ersten SHB-Führung im Spiel einwerfen, und die Körpersprache stimmte in allen Mannschaftsteilen. Die Abwehr blieb aber das Sorgenkind im Spiel der SHB, und somit konnte man sich nicht entscheidend vom spielstarken Gegner absetzen. Gerade die reaktivierten Spieler beim HC, die teilweise schon in der ersten österreichischen Liga gespielt hatten, hielten ihre Mannschaft bis zum 34:36 knapp zwei Minuten vor dem Ende am Leben. Nach einer Auszeit von Coach Schmid waren es dann Fabian Buntz und Luca Ruoff, die den Sieg vollends nach Hause brachten. Ein hartes Stück Arbeit mit einer tollen Angriffsleistung bringt die SHB nach den Niederlagen von der HSG Oberkochen/Königsbronn und RW Laupheim auf den zweiten Tabellenplatz hinter Ligaprimus Gerhausen. Bei der Heimfahrt wurde im Bus natürlich noch gebührend gefeiert.
SHB-Trainer Sebastian Schmid war nach dem Spiel und nach seiner Kritik aus den letzten beiden Spielen auch mal wieder zufrieden. „Es war ein sehr wichtiger Sieg heute, bei dem wir eine tolle Mannschaftsleistung und auch wieder Tempohandball gezeigt haben,“ so Schmid nach dem Schlusspfiff. Etwas hatte der Coach der Blau/Weißen aber doch zu bemängeln. „Die Gegentore waren heute natürlich zu viel, aber heute zählt nur der Sieg – auch wenn es immer etwas zu verbessern gibt,“ so Schmid weiter. Auf die Nachfrage, was nach den Niederlagen der Konkurrenten im weiteren Verlauf nun möglich sei, antwortete er: „Wir haben zuletzt zu viel auf die anderen geschaut, und das tat uns nicht gut. Wir haben entschieden, im weiteren Verlauf nach uns zu schauen, denn wir haben den Fokus auf uns zuletzt etwas verloren.“
Es spielten:
Tor: Gehringer, Kovalchuk
Feldspieler: Buntz (3), L. Ruoff (3), D. Ruoff (5), T. Kraft (3), Baur (5), R. Kraft (1), Mailänder (1), Lindenmaier (3), Weller (2), Akermann (3/1), Schmid, Hauser (9/2)
Statistiken:
Zeitstrafen: SHB: 9 (Hauser 2, Weller 2, T. Kraft 2, Buntz, L. Ruoff, Baur) | HC Hohenems: 9
Strafwürfe: SHB: 5 (3 verwandelt) | HC Hohenems: 5 (alle verwandelt)
Zuschauer: 250
Schiedsrichter: Stefan Banzhaf und Kai-Peter König