Vor knapp 250 Zuschauern waren die Fragezeichen in den Gesichtern der SHB relativ groß geschrieben. Nach dem Unentschieden gegen Bad Saulgau zum Auftakt und der deutlichen Niederlage zuletzt in Laupheim wusste man nicht so recht, was man gegen Bartenbach (ein Sieg, eine Niederlage) zu erwarten hatte. Bis auf Tristan Mannbeiß war der Kader zwar breit aufgestellt, unter der Woche fielen aber wegen Krankheit einige Spieler aus. Die Gäste reisten etwas ersatzgeschwächt nach Herbrechtingen, hatten aber mit dem Brüderpaar Marian und Nicola Rascher zwei oberligaerfahrene Ausnahmespieler in ihren Reihen, die früher für Schwäbisch Gmünd auf Torejagd gingen.
Konzentriert agierten die Hausherren von Beginn an und gaben richtig Gas. Gestützt auf eine gut stehende Abwehr mit einem herausragenden Torhüter Julius Beuthner, der einen Sahnetag erwischte, konnte man durch Treffer vom furios aufspielenden Rückraumduo Luca Ruoff und Tim Kraft einen 7:4-Vorsprung nach 10 Minuten herausspielen. Angeführt vom formstarken Spielmacher Lars Braun spielten sich die Blau-Weißen in einen kleinen Rausch und nutzten ihre Chancen im Angriff toll zur 13:7-Führung nach 20 Minuten. Beim 18:10-Rückraumknaller von Tim Kraft sah es für Bartenbach recht düster aus – der Vorsprung hätte bei besserer Chancenverwertung noch höher ausfallen können. Die Gäste fingen sich kurz vor der Pause und schafften es zumindest auf 5 Tore zum 20:15 zu verkürzen.
Schludrig gingen die Blau-Weißen dann in der zweiten Hälfte zunächst weiterhin mit ihren Chancen um, und Bartenbach witterte beim 22:18 plötzlich seine Chance. Tim Kraft und Lars Braun erstickten die Hoffnungen der Gäste sofort im Keim, und in der Abwehr wurde nun wieder energischer zugepackt. Julius Beuthner im SHB-Kasten hielt weiterhin stark, dennoch ging das Zittern beim 28:25 knapp 15 Minuten vor dem Ende wieder los. Ein Doppelschlag vom starken Kreisläufer Fabian Buntz verschaffte wieder Luft, doch Bartenbach ließ sich nicht abschütteln. Beim 34:32 knapp 6 Minuten vor dem Ende kam die Schlüsselszene: Gästespieler Gordian Müller sah Rot – die Überzahl nutzten die Hausherren konsequent. Buntz, Weller und Braun machten den Deckel auf den ersten Verbandsliga-Sieg endgültig drauf.
Nach seiner obligatorischen kleinen Verschnaufpause ging SHB-Trainer Sebastian Schmid in die Analyse. „Der Schlüssel war heute klar die Abwehr – auch wenn 32 Gegentore viel aussieht, aber wir spielen ein hohes Tempo und da bleiben Gegentore nicht aus”, so Schmid, der angesichts von 37 erzielten Toren auch mit seinem Angriff sehr zufrieden war. „Unsere Abwehr um einen toll haltenden Julius Beuthner war richtig gut, wobei ihm unsere Abwehr auch Sicherheit gegeben hat. Schlecht ist, dass Paddy Jäger eventuell länger verletzt ausfällt – das tut brutal weh”, ärgerte sich Schmid über den Ausfall seines Rückraumshooters. Dennoch blickt er positiv nach vorne: „Es war ein gutes Spiel heute, ich habe wenig zu meckern – wir haben viele gute Entscheidungen getroffen. Das nehmen wir mit in die nächsten Aufgaben.” Mit der gezeigten Leistung darf man bei der SHB auf weitere positive Ergebnisse hoffen.
Es spielten:
Beuthner und Gehringer im Tor; Buntz (5), Hauser (2), T. Kraft (9), Ruoff (5), Braun (8), Lindenmaier, R. Kraft (1), Mailänder, Mezencev, Soderer, Weller (3), Jäger, Akermann (3), Englisch (1)
- Zeitstrafen: SHB: 1 (Mailänder) | TSV Bartenbach: 1
- Strafwürfe: SHB: keine | TSV Bartenbach: 5 (alle verwandelt)
- Zuschauer: 260
- Schiedsrichter: Thomas Engel und Walter Linzenbold


