Handball Landesliga Frauen

SHB – TSG Schnaitheim  30:21  (HZ: 19:8)

„die Spannung war leider schnell raus!“

Am Ende verlief das mit Spannung erwartete Derby zwischen der Spielgemeinschaft Herbrechtingen/Bolheim und der TSG Schnaitheim unerwartet einseitig und somit nicht mit dem erhofften engen Schlagabtausch. Viel zu harmlos war das Spiel der Gäste vornehmlich in der ersten Halbzeit wo die SHB den Grundstein für diesen Kantererfolg eindrucksvoll legte. Die zweite Halbzeit verbuchten die Grün/Weißen mit 13:11 für sich und rehabilitierten sich somit etwas für den schwachen Auftritt in den ersten 30 Minuten.

Oliver Barth, Trainer der TSG sah diese Niederlage letztlich auch in den fehlenden Wechselalternativen begründet. Zu seinen Dauerausfällen musste er nämlich kurzfristig auch die Absage von Ines Mainka aufgrund einer Grippe verkraften und reiste mit nur 11 Spielerinnen in die Buchfeldhalle nach Bolheim. Trainer Thomas Feil hingegen konnte zwar auch nicht komplett aus dem Vollen schöpfen was die Stammkräfte betrifft (Sturm und Sahin fehlten), aber die Bank auf Seiten der Blau/Weißen war jedenfalls deutlich besser gefüllt als beim Gegner.

Sehr gelegen kam Heimcoach Feil, dass seine zuletzt schmerzlich vermisste Spielmacherin Lisa Friedrich nach überstandener Antibiotika Therapie wieder zur Verfügung stand. Gästetrainer Barth hoffte auf seinen Tore Garant Susi Fischer die im Hinspiel beim deutlichen 27:22 Erfolg gegen die SHB 12 Tore beisteuerte. Aber genau darauf hatte Thomas Feil natürlich im Training unter der Woche den Schwerpunkt gelegt. Aus einer kompakten 6:0 Deckung die Anspiele an den Kreis zu Susi Fischer möglichst zu unterbinden. Das man sie aber nicht ganz ausschalten kann zeigte die Anfangsphase des Spieles in der proppenvollen Buchfeldhalle. Bis zum 4:3 nach knapp 10 Minuten hatte Fischer alle 3 Treffer für ihr Team markiert. Auf Seiten der Heimmannschaft verteilten sich die ersten Torerfolge mit Rühle, Schweda und Friedrich gleich auf 3 Schützen. Das obligatorische Abtasten in der Anfangsphase schwenkte dann Relativ schnell in einen 6:0 Lauf für die SHB-Damen zum 10:3 nach 15 Minuten um. Das Spiel der Schnaitheimerinnen war sehr geprägt von Nervosität und daraus resultierenden technischen Fehlern. Ungewohnt die Abschlussschwäche der Gäste und auch in der Folge war nach einer genommenen Auszeit durch TSG Coach Barth zunächst kein Aufbäumen zu erkennen.

Die hoch motivierten Damen der SHB ließen den Ball weiter sehr gut laufen und fanden immer wieder die doch recht großen Lücken in der TSG Defensive. Viel zu oft tauchten die SHB´lerinnen frei vor der sträflich allein gelassenen TSG Torhüterin Andrea Diebold auf. Kontinuierlich konnte somit die Heimmannschaft den Vorsprung nach oben schrauben, da Schnaitheim jetzt auch mit etlichen Pfostentreffern sehr viel Pech hatte. Als die Treffsichere Stella Wiedmann den 19:8 Pausenstand markierte war natürlich schon eine kleine Vorentscheidung gefallen, aber im Handball ist nichts unmöglich und so hoffte TSG-Trainer Barth natürlich noch auf eine Aufholjagd seiner Mannschaft in den zweiten 30 Minuten.

Und tatsächlich kam Schnaitheim mit einer deutlich energischeren Körpersprache aus der Kabine. Die Abwehr stand nun offensiver um den SHB-Rückraum besser in Schach zu halten. Fischer und Jaus starteten mit ihren Treffern zum 19:10 eine vermeintliche Aufholjagd. Nun war es die SHB, die mit einigen technischen Fehlern und einer nervösen Spielgestaltung agierte. Erst nach knapp 8 Minuten konnte Friedrich nach einigen tollen Paraden zuvor von Schnaitheims Torfrau Birzele von der Strafwurflinie den ersten Torerfolg in Hälfte zwei für ihr Team verbuchen. Die Gäste verzettelten sich aber wieder in unvorbereitete Einzelaktionen und SHB-Torhüterin Serwe konnte sich einige Male auszeichnen. Das Heimteam fand dadurch in der Folge wieder zu ihrer Linie aus Hälfte eins zurück. Schnaitheim gestaltete das Spiel aber nun merklich ausgeglichener und nutzte nun die Chancen effizienter. Auch wenn keine Spannung mehr so richtig aufkommen wollte machten es die Barth-Schützlinge nun deutlich besser wie in der ersten Halbzeit. SHB Trainer Feil ließ zugegebenermaßen auch ordentlich rotieren und gab seinen Ersatzspielerinnen noch entsprechend Einsatzzeiten. Die Grün/Weißen legten noch einen 5:0 Lauf zum 27:19 hin und betrieben zum Ende noch etwas Ergebniskosmetik. Am deutlichen Kantersieg der Heimmannschaft konnten sie freilich nicht mehr rütteln. Das Spiel war erfreulich Fair und Gästecoach Oli Barth gratulierte seinem Kollegen Thomas Feil sichtlich gelassen mit den Worten: „Jetzt steht es zumindest 1:1 in den Derbyspielen!“

Beide Mannschaften stehen mit jeweils 13:13 Punkten im Niemandsland der Tabelle wo sich in den nächsten Spielen zeigen wird ob beide Teams vielleicht nochmal im oberen Drittel anklopfen können.

Es spielten: SHB: Sadowski und Serwe im Tor; Fleischer (1), Mannbeiss, Schurr (1), Schweda (4), Wiedmann (5), Gröner (2), Braun, Rühle (3), Friedrich (4), Gerstmayr (7/3), Renner (1)

TSG Schnaitheim: Birzele und Diebold im Tor; Müller (3), Bauder (4), Fischer (7/1), Grupp (1), Vetter (2), Knöller, Jaus (2/1), Riehl (2), Diedersdörfer

Zeitstrafen:  SHB:  3  (Friedrich 2, Rühle)  TSG: 1

Strafwürfe:  SHB: 3  (alle verwandelt)  TSG: 4 (2 verwandelt)

Zuschauer: 300

Schiedsrichter: Lochstampfer aus Dettingen/A.

Bild: Heidenheimer Zeitung