Handball Männer Landesliga
SHB – SC Vöhringen 28:28 (HZ: 16:13)
„die Konstanz fehlt!“
In den letzten 6 Spielen nur eine Niederlage kassiert, liest sich im ersten Moment eigentlich ganz gut, aber wenn man die Spiele näher betrachtet sind vor Allem die beiden Unentschieden gegen Lauterstein und jetzt gegen Vöhringen sowie die Niederlage in Friedrichshafen enorm ärgerlich. Einfach aus dem Grund, dass man in allen 3 Spielen den Gegner im Griff hatte, es aber versäumte in diesem Stile weiter zu agieren und somit ohne Not die Punkte leichtfertig herschenkte.
Es ist im Moment ein Duplikat der Ereignisse in den Partien der Spielgemeinschaft Herbrechtingen/Bolheim. Die Mannschaft von Trainer Cosmin Popa dominiert über weite Strecken das Spiel, ist aber nicht in der Lage mal 60 Minuten konstant diese Leistung aufs Parkett zu bringen. Eine spielerische Weiterentwicklung seit der Verpflichtung von Popa ist bei den Blau/weißen unübersehbar, aber die teilweise über motivierte Spielweise vor Allem im Angriff gilt es künftig in den Griff zu bekommen.
Mit personellen Sorgen ging man in das Spiel gegen die Vöhringer, wo es ein Wiedersehen mit dem Trainer der Rot/Weißen, Andre Möller gab. Er trug vor 2 Jahren eine Saison lang das Trikot der SHB in der Württembergliga und hat damals in der kurzen Zeit unterm Buigen spielerisch und menschlich positive Spuren hinterlassen.
Bei der SHB musste Popa auf Kreisläufer Fabian Kresse verzichten und sowohl Paddy Jäger als auch Michi Kling gingen aufgrund von Kniebeschwerden angeschlagen in die Begegnung gegen den derzeitigen Tabellenvierten. Gerade Michi Kling der es zunächst probierte musste nach wenigen Minuten für das gesamte Spiel ärgerlicherweise passen.
Vöhringen startete durch ihren rumänischen Shooter Istoc, der aber insgesamt gut in Schach gehalten wurde mit 1:0 in die Begegnung. In den ersten Minuten stellte die SHB eine defensivere Deckungsvariante gegen die körperlich etwas überlegeren Gäste. Nach dem 2:2 durch Linkshänder Baur konnte Konkel einen Strafwurf parieren. Ein kleiner Wachmacher für seine Vorderleute, die durch Spielmacher Domi Weller und rechts außen Adi Akermann zunächst auf 4:2 erhöhen konnten. Eine muntere Partie sollte sich in den folgenden Minuten entwickeln. Ein ausgeglichenes Spiel sahen die Zuschauer in der Bibrishalle, wo vor Allem Hannes Baur sein Visier toll eingestellt hatte. In der Abwehr stellte Coach Popa nach einigen vergeblichen Blockversuchen gegen Vöhringens Rückraumschützen die Abwehr nach 20 Minuten beim Stand von 12:11 auf 5:1 um und beorderte den wuseligen Weller auf die vorgezogenen Position. Diese Maßnahme hatte Erfolg. Nach diversen Ballgewinnen schraubten Jäger, Hauser und Marin den Vorsprung nach tollen Kombinationen auf 15:12 nach oben. Linkshänder Trittler markierte mit dem Halbzeitpfiff den 16:13 Pausenstand.
Der Beginn in die zweiten 30 Minuten gestalteten die Blau/Weißen zunächst weiter sehr konzentriert und effektiv. Beim 20:15 durch Akermann der einen seiner 3 Strafwürfe sicher verwandelte hatte man das Spiel nach 37 gespielten Minuten eigentlich sicher im Griff. Trotz Überzahl versäumte man es aber weiter davon zu ziehen. Vorne wurde überhastet abgeschlossen oder schenkte dem Gegner nach technischen Fehlern leichtfertig den Ball. Die abgezockten Vöhringer bedankten sich artig und schafften nach 42 Minuten den 20:19 Anschlusstreffer. Popa zog die Reisleine mittels Auszeit. Domi Weller und Routinier Wurelly erzielten die weiteren Tore für die SHB zum 22:19. Wieder wähnte man die Hausherren auf der richtigen Spur das Spiel erfolgreich zu gestalten. Doch erneut unkonzentrierte Abschlüsse und ein schlechtes Rückzugsverhalten brachte den Gegner wie schon oft in dieser Saison wieder zurück ins Spiel. Wieder war es dann Wurelly, der dann eine erneut gute Phase für die Gastgeber einläutete. Beim 26:23 durch Hauser waren noch 10 Minuten zu spielen und die Chance war erneut da das Spiel vorzeitig zu entscheiden.
Aber Vöhringen ist halt auch keine Laufkundschaft und zu allem Überfluss musste auch Paddy Jäger mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Feld. Ausgerechnet Spielertrainer Möller glich knapp 3 Minuten vor dem Ende zum 27:27 aus und als die Gäste sogar die insgesamt zweite Führung im Spiel knapp 30 Sekunden vor dem Ende schafften, schien das Spiel verloren. Jetzt zeigte sich die ganze geballte Routine von Dennis Wurelly. Er übernahm Verantwortung und würgte den Ball aus dem Rückraum irgendwie am Vöhringer Keeper vorbei zum Ausgleich ins Tor. Möllers direkt verwandelter Anwurf anschließend ins Leere SHB-Tor ließ nochmal allen Beteiligten den Atem stocken. Allerdings hatte sein Assistent auf der Trainerbank zum Glück für die Hausherren bereits vorher die Grüne Karte zur Auszeit gelegt. Adi Konkel wehrte dann in der letzten Aktion der Vöhringer den Ball ab und der Punkt blieb in der Bibrishalle. Zwar bleibt man zu Hause weiter ungeschlagen, aber angesichts des Spielverlaufes hätte man beide Punkte eigentlich holen müssen.
Es spielten: Konkel und Gehringer im Tor; Kling, Hauser (4), Trittler (2), Baur (6; Kraft, Wurelly (4), Marin (2), Bayik (1), Elsenhans, Jäger (2), Akermann (4/3), Weller (3)
Zeitstrafen: SHB: 2 (beide gegen Wurelly) SC Vöhringen: 4
Strafwürfe: SHB: 3 (alle verwandelt) SC Vöhringen: 4 (3 verwandelt)
Zuschauer: 200
Schiedsrichter: Künzel und Joost aus Kornwestheim
Foto: Heidenheimer Zeitung | Christian Thumm