Handball Landesliga Männer

SHB – TSV Bad Saulgau  23:24  (HZ: 11:13)

„Gäste am Ende cleverer!“

Das neue Jahr startet für die Spielgemeinschaft Herbrechtingen/Bolheim leider mit einer unglücklichen Niederlage.

Gegen Bad Saulgau lässt man insgesamt zu viele Chancen liegen und verliert am Ende hauchdünn und verpatzt somit den Auftakt in die Rückrunde. Kreisläufer Bogdan Marin fällt voraussichtlich mehrere Wochen aus.

Trainer Cosmin Popa war nach dem Spiel entsprechend enttäuscht. Wir stehen toll in der Abwehr aber vorne haben wir zu ungeduldig gespielt, so der SHB Coach. Und tatsächlich warteten die Blau/Weißen zu selten auf klare Möglichkeiten sondern suchten oft ihr Heil im Mann gegen Mann oder der unvorbereitete Abschluss verfehlte das Tor. Zudem hatte TSV Keeper Jonas Engler einen super Tag erwischt.

Personell musste Popa auf Bayik, Elsenhans, Kresse und Mecenzev verzichten. Dafür rückte mit Daniel Ruoff ein Rückkehrer ins Team. Nach seinem Gastspiel in Langenau kehrte Ruoff zu dieser Saison wieder zur SHB zurück und machte nach einer kleinen Pause vorerst in der 3.Mannschaft ein paar Spiele um wieder reinzukommen. Recht unsortiert in der Abwehr starteten die Hausherren in der Bolheimer Buchfeldhalle wohin man aufgrund der Fechtertage in der Bibrishalle umziehen musste. Nach einem zwischenzeitlichen 1:3 und einigen vergebenen freien Chancen fingen sich die Schützlinge von Popa aber und gingen in der Folge nach beherzten Abschlüssen von Hauser, Marin, Ruoff und Weller mit 6:4 in Führung. Vor allem das Umschaltspiel nach Ballgewinnen wusste in dieser Phase zu überzeugen. Leider musste der toll spielende Bogdan Marin mit einer ausgekugelten Schulter vom Feld und wird seiner Mannschaft sicherlich eine lange Zeit fehlen.

Die routinierten Gäste fingen sich aber schnell wieder. Vor allem Rückraumspieler Sugg fand immer wieder eine Lücke im SHB-Block. Der Tabellenfünfte aus der Bäderstadt enteilte auf 3 Tore zum 12:9. Ein unglaublig Nervenstarker Domi Weller der alle 8 Würfe von der Linie sicher verwandeln sollte hielt sein Team kurz vor der Pause mit 2 verwandelten Strafwürfen im Spiel halten.

„Wir stehen toll in der Abwehr aber vorne haben wir zu ungeduldig gespielt“

In der Halbzeitansprache ging Popa auf die noch fehlende Durschschlagskraft im Angriff ein. DIe Abwehr von Bad Saulgau glat es permanent zu beschäftigen. Viele Anspiele an den Kreis, welche teilweise aus dem Stand ausgeführt wurden müssen aus der Kreuzbewegung kommen. Zu statisch war in einigen Phasen das Angriffsspiel der Gastgeber. Der Formstarke Domi Weller, der am Ende wie schon gegen Biberach 12 mal treffen sollte brachte sein Team im Alleingang zum 14:14 Ausgleich nach 35 Minuten. Konkel im SHB Gehäuse steigerte sich nun auch zusehends und der Ball lief im Angriff nun besser.Zudem kassierte Saulgau die zweite Rote Karte im Spiel. Aus diesem Vorteil schlugen die Gastgeber aber leider kein Kapital. Eine Überzahl brachte die Gäste in der Folge wieder ins Spiel und mit 17:15 in Führung. Nach einer Auszeit, genommen von SHB-Coach Popa lief es wieder rund für die Hausherren. Eine tolle Phase mit schönen Spielzügen über den Kreis brachten dann sogar die 18:17 Führung knapp 10 Minuten vor dem Ende. Paddy Jäger setzte sich hierbei toll ins Szene. Doch in der Folge nahm auch TSV Coach Kempf die Auszeit und der schöne Spielfluss der Blau/Weißen war dahin. Popa setzte auf 7 gegen 6 im Angriff ohne Torhüter und dies wurde der Mannschaft zum Verhängnis. Ballverluste verwandelte Saulgau in einfache Treffer aus der Distanz und so enteilten die ambitionierten Gäste auf 22:18 knapp 7 Minuten vor dem Ende. Nach einer genommenen Auszeit rückte Popa dann von seinem Vorhaben ohne Torhüter wieder ab und von da lief es wieder besser.

Die Wirbelnden Kling und Weller schafften mit ihren beherzten Aktionen den viel umjubelten Anschluss zum 23:24 knapp eine Minute vor dem Ende. Konkel hielt in dieser Phase sehr stark und man hatte am Ende tatsächlich noch die Chance zumindest auf einen Punkt. Doch der überragende TSV Torhüter parierte den letzten Wurf und sicherte seinem Team so den hauchdünnen Sieg der aber aufgrund des Spielverlaufes letztlich verdient war.

Mit etwas mehr cleverness im Angriff hätte die SHB Mannschaft das Spiel gegen den Favoriten durchaus gewinnen können. Popa sah aber eine erhebliche Steigerung gegenüber des Hinspieles als man noch mit 17:25 deutlich das nachsehen hatte. Gegen Saulgau muss die SHB die Punkte für den Klassenerhalt auch nicht unbedingt holen. Deshalb bleibt man unter dem Buigen recht entspannt was den weiteren Saisonverlauf betrifft.

Es spielten: Konkel und Hitzler im Tor; Kling (4), Hauser (2), Trittler (1), Baur, Kraft, Wurelly, Marin (2), Ruoff (1), Jäger (1), Akermann, Weller (12/8)

Zeitstrafen:  SHB: 4 (Trittler, Wurelly, Jäger, Gehringer)   TSV Bad Saulgau: 7

Strafwürfe: SHB 8  (alle verwandelt)   Bad Saulgau: 4  (3 verwandelt)

Zuschauer: 200

Schiedsrichter: Glock vom Oberen Neckar und Brodbek vom VTH

Foto: Heidenheimer Zeitung | Rudi Penk