SHB – HSG Oberkochen/Königsbronn  33:25  (HZ: 15:14)

 Zum Auftakt in die Rückrunde gleich ein Derby in der Frauenlandesliga. Der verlustpunktfreie Tabellenführer empfing die abstiegsbedrohte Mannschaft der HSG Oberkochen/Königsbronn in der  Herbrechtinger Bibrishalle. 

Da war doch was letzte Saison. Im Heimspiel setzte es nach einem schlechten Spiel der SHB eine 21:25 Niederlage gegen eine HSG die es über 60 Minuten den Hausherrinnen schwer machte und am Ende verdient gewannen.

Die Vorzeichen waren damals ähnlich. Die SHB war vorne dabei und die HSG spielte um den Klassenerhalt. Das Heimtrainergespann Gyaja/Schweda konnte personell bis auf die Rekonvaleszente Franzi Braun aus dem Vollen schöpfen waren aber mit der Vorbereitung in der Weihnachtspause aufgrund Krankheit oder Trainingsmöglichkeiten nicht sonderlich zufrieden.

Auch HSG Coach Joachim Schneider kam mit einer eher suboptimalen Vorbereitung zum Derby und musste auch personell etwas zurückstecken.

Das Spiel vor einer gut gefüllten Halle begann sehr nervös. Beide Teams wollten in den Rhythmus kommen und als erster Vorteile für den Spielverlauf ziehen. Der Gast schaffte dieses Vorhaben als Erster. Geduldig spielten die HSG`lerinnen ihre Angriffe aus und waren zunächst nur durch Fouls zu stoppen. Die fälligen 4 Strafwürfe in den ersten 10 Minuten verwandelte Rebecca Schneider sehr sicher zu einer 5:1 Führung und die Zuschauer wunderten sich über die Lethargie der Gastgeberinnen. Wenn man dann mal die Lücke fand, scheiterte man immer wieder an der überragenden Torhüterin Ronja Ruoff.  Kein Spielfluss, kein durchkommen aufgrund einer toll gestaffelte HSG Abwehr und so dauerte es bis zur 11. Minute, ehe Mona

Gerstmayr auf Seiten der ansonsten Angriffsverwöhnten Blau/Weißen das zweite Tor erzielte. SHB Coach Gyaja stellte in der Folge etwas um und der Tabellenführer kam jetzt zwar besser ins Spiel aber die Gäste hielten aufopferungsvoll dagegen. Erst 4 Minuten vor der Halbzeit konnte SHB Außenflitzerin Lisa Feth die erste Führung für ihre Farben zum 11:10 erzielen. Eine Initialzündung sollte dies aber noch nicht werden. Weiter machte es die mit erst 4 Punkten ausgestattete HSG sehr gut und ging nach 30 Minuten mit nur einem 14:15 Rückstand nach einem direkt verwandelten Freiwurf in die Pause.

 Etwas lauter dürfte die Halbzeitansprache von Philipp Gyaja ausgefallen sein. Er konnte mit dem Spiel seiner Mannschaft nicht zufrieden gewesen sein. In der ersten 5 Minuten im zweiten Spielabschnitt verteidigten die Blau/Gelben Gäste den knappen Rückstand, aber der SHB-Motor welcher in der Vergangenheit bei etlichen Teams gefürchtet ist lief nun immer heißer. Gerstmayr, Biller, Feth und die zur Wahl der sportlerin des Jahres stehende Carmen Siller legten einen tollen Lauf zum 22:17 aufs Parkett. 

HSG Coach Schneider musste mittels Auszeit handeln. Seine Wechseloptionen hielten sich gegenüber der SHB freilich in Grenzen aber er wollte mit einer engen Deckung gegen SHB Wirbelwind Carmen Siller noch eine Variante ausprobieren.

Theresa Maier aus dem Rückraum und Rebecca Schneider von der Strafwurflinie stemmten sich fast im Alleingang gegen die Blau/Weiße Macht die nun immer mehr aufkam. Beide zeichneten sich am Ende für insgesamt 17 HSG Tore verantwortlich. Da wären wir wieder bei dem dünn ausgestatteten HSG Kader. So kam es für die Gäste wie es kommen musste. SHB Trainer Gyaja wechselte munter durch und seine Mannschaft enteilte jetzt Tor um Tor. Am Ende stach auch wieder die Stärke der SHB hervor, warum sie zurecht an der Tabellenspitze stehen. Das Team ist einfach in der Breite unglaublich gut aufgestellt. So war es nach 60 Minuten ein deutlicher Erfolg für die Hausherinnen und nach anfänglichen Problemen der 9. Sieg im 9.Spiel.

 Philipp Gyaja, Trainer der SHB sah nach dem Spiel ganz klar in der Anfangsphase das berühmte Haar in der Suppe. „Wir sind vom Kopf her nicht von Anfang an da gewesen, zudem sind wir nicht als Mannschaft aufgetreten und haben erst mit den besseren Wechseloptionen ins Spiel gefunden“, so Gyaja mit seiner Analyse kurz nach der Partie. „Zum Schluss war es einfach mannschaftlich wieder gut und deshalb haben wir dann letztlich deutlich gewonnen!, so Gyaja abschließend. 

 HSG Coach Joachim Schneider haderte nach dem Spiel mit den fehlenden Wechseloptionen. „Unser Problem ist, dass wir zu dünn besiedelt sind, wenn 6 Spielerinnen fast durchspielen müssen, dann reicht es halt insgesamt nicht“, war sich Schneider sicher, dass bei stärkerer Personaldecke sicher was drin gewesen wäre. Mit dieser Leistung braucht sich die HSG im Abstiegskampf aber sicherlich nicht verstecken. Darauf angesprochen meinte Schneider abschließend: „Dein Wort in Gottes Ohr“. 

Es spielten: SHB:  Serwe-Hug und Häckler im Tor; Fleischer, Barth, Sahin (2), Schweda (1), Lindenmaier (4), Rühle (2), Biller (3), Uhl (3), Gerstmayr (9/7), Feth (2), Renner (1), Siller (6)

HSG: Ruoff im Tor; Rentschler (3), Maier (9), Hummel (1), Augsten (2), Kommer, Engel, Stitz, Zirpins (1), Huep, Schneider (8/8), Newman (1)

Zeitstrafen: SHB: 1 (Schweda)  HSG: 2  (Kommer, Schneider)

Strafwürfe: SHB: 7 (alle verwandelt)  HSG: 9 (8 verwandelt)

Zuschauer: 200

Schiedsrichter: Kampf vom Heidenheimer SB